interfiction XI/2004 trans:fictions.
Übertragungen, Übersetzungen, Überschreitungen
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21. Kasseler
Dokumentarfilm- &
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Claudia Reiche


abstract:

Transmediale Netze.
Zur Geschlechtlichkeit des 'Fernsehrauschens' in Hans Scheirls Dandy Dust

Der Film Dandy Dust (R. Hans Scheirl) aus dem Jahr 1998 hat schnell und heftig für Furore gesorgt. Er wurde insbesondere von Theoretikerinnen als mögliche Antwort auf die Frage nach dem Körper unter den Bedingungen des digitalen Mediums und der Biotechnologie gelesen – in einer Zeit auch nach der 'Frau', wie sie ein identitärer 'Feminismus' zum Perspektivpunkt genommen hatte. Die Inszenierungen körperlicher und Gender-Identitäten und deren Auflösungen in Dandy Dust wurden als wegbahnend für eine bessere Zukunft, nämlich für das einst noch bevorstehende neue Jahrtausend gefeiert: "The all-inclusive and playful trans-corporeality expressed in Dandy Dust, inscribed in the flesh and technologies of the cyborg artists is the ultimative human configuration for the new millenia." (Rachel Armstrong); "Dandy Dust (…) is apocalypse, entropic decline, the unraveling of the here and now. It is a strange journey to a new body and there is no way back. See it, be it, become it." (Judith Halberstam); "This new art form (...) makes the first 'gesture' to leave the 20th century behind – without falling into the trap of abstractionism or loosing the pornographic blood-beat ...." (Johnny de Philo alias Sue Golding)

Der Film wird hier als Überschreitung aufgenommen, an einem durchaus sexualisierten geschichtlichen "point of no return"; er erscheint allumfassend und ultimativ auf der Bühne der Texte: sei es jenseits der bisherigen Dichotomien von Subjekt und Objekt, Körper und Geist, Mensch und Maschine oder männlich und weiblich. Dandy Dust gilt in diesen Aussagen als äußerste ästhetische und konzeptuelle Kühnheit, als einer der weitest vorgewagten Posten einer Avantgarde, der ein erklärtermaßen Unmögliches gelänge: von einer 'alten' künstlerischen Subjektposition aus zu agieren, als ob dies nach der soeben verkündeten Ankunft in einer 'neuen' Zeit nach dem Subjekt noch möglich sei.


bio:

Claudia Reiche (Hamburg, D) Literatur- und Medienwissenschaftlerin, Künstlerin.
Langzeitbeziehung zum Frauenkulturhaus thealit, seit ungefähr 1992. (beispielsweise 1997 mit dem Laboratorium 'Künstliches Leben:// Mediengeschichten' nachzulesen unter http://www.thealit.dsn.de/LIFE/labor.htm )
Mitarbeiterin in der ersten cyberfeministischen Allianz 'Old Boys Network': http://www.obn.org.
Gibt mit Verena Kuni die Sammlung zum Stand der cyberfeministischen Debatte heraus: 'Cyberfeminism. Next Protocols' (erscheint 2001 bei autonomedia).
Kuratiert mit Helene von Oldenburg 'The Mars Patent', die erste internationale und interplanetarische Ausstellungsfläche auf dem Mars: http://www.mars-patent.org .
War Mitarbeiterin des Forschungsprojektes an der Universität Hamburg "Körperbilder. Mediale Verwandlungen des Menschen in der Medizin", geleitet von Prof. Marianne Schuller, arbeitet weiterhin zum Forschungsschwerpunkt "Lebende Bilder aus dem Computer. Medizinische Visualisierung, Artificial Life und elektronische Unterhaltung", insbesondere zum Visible Human Project.


linx:

www.claudia-reiche.net
www.mars-patent.org
www.thealit.dsn.de/LIFE/labor.htm
www.obn.org



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