interfiction XI/2004 trans:fictions.
Übertragungen, Übersetzungen, Überschreitungen
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21. Kasseler
Dokumentarfilm- &
Videofest


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Olga Radetzkaja - Spurwechsel [Film]


abstract:

Spurwechsel. Ein Film vom Übersetzen

Ist Ironie, etwa die so heitere wie feine Distanziertheit eines Thomas Mann, übersetzbar? Warum wimmelt es in russischen Texten von "Täubchen" und "Herzchen"? Wird Kafkas Liftjunge Karl Roßmann gegen die Schulter oder in den Hintern gestoßen? Und wie kommt es, daß "aktualnost" und "Aktualität" nicht dasselbe bedeuten?

Fünf Berliner Literaturübersetzer haben einen Film gemacht und zehn Kollegen, je fünf Übersetzer aus dem Russischen ins Deutsche und umgekehrt, zu ihrem Metier befragt. In dialogisch montierten Interviews werden die Sichtweisen je eines deutschen und russischen Übersetzers gegenübergestellt, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprache und Kultur deutlich machen. Die Interviews sind in fünf Themenblöcke unterteilt, die sich u.a. dem Übersetzen von Zitaten und Anspielungen, von Bewegungen und Gestik sowie dem politischen Ballast von Sprache widmen.

Spurwechsel denkt über die Voraussetzungen und Möglichkeiten, Schwierigkeiten und Freuden des Übersetzens nach. Er zeigt die vielfachen Brechungen, die sich ergeben, wenn ein Text die Sprache wechselt. Es geht um strukturelle Differenzen und zugleich, unablösbar mit diesen verbunden, um kulturhistorisch unterschiedliche Resonanzräume. Bestimmte Wörter, sagt beispielsweise Marina Koreneva, haben einen "Hinterhof", der sich nicht mittransportieren lasse. Und Ilma Rakusa spricht von den unterschiedlichen "Temperaturen" des Russischen und des Deutschen. So erweisen sich die Gespräche zuletzt als ein Vexierspiel, in dem der individuelle Stil und das Temperament des jeweiligen Übersetzers, seine Lese- und seine Lebenserfahrung eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Der Film hatte, im Rahmen des Rußland-Schwerpunkts, seine erfolgreiche Premiere auf der Frankfurter Buchmesse 2003 und wird seither in verschiedenen Literaturhäusern der deutschsprachigen Länder präsentiert, in Seminar- und Werkstattveranstaltungen sowie im Rahmen des Tutorenprogramms der Robert Bosch Stiftung eingesetzt.

Spurwechsel.
Eine Filmdokumentation von Gabriele Leupold, Eveline Passet, Olga Radetzkaja, Anna Schibarowa und Andreas Tretner.
Unter Mitwirkung der Literaturübersetzer Solomon Apt, Tat'jana Baskakova, Sergej Romaško, Michail Rudnickij (Moskau), Marina Koreneva (St. Petersburg), Swetlana Geier (Freiburg), Ilma Rakusa, DorotheaTrottenberg (Zürich), Gabriele Leupold und Thomas Reschke (Berlin).
Kamera: Jakobine Motz.
Schnitt: Stefan Stabenow.
93 min. DVD/VHS
Mit freundlicher Unterstützung des Fachbereichs Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz/Germersheim und des Sächsischen Vereins zur Förderung literarischer Übersetzung DIE FÄHRE e.V.
Das Projekt wurde gefördert von der Robert Bosch Stiftung sowie dem Deutschen Übersetzerfonds e.V., dem Auswärtigen Amt und der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur.


bio:

Biogramme der RegisseurInnen:

Olga Radetzkaja, geb. 1965, Studium der Slavistik und Komparististik in Berlin und Moskau, seit 1993 freie Übersetzerin vor allem aus dem Russischen, u.a. von: Pavel Florenskij, Boris Poplavskij, Ivetta Gerasimčuk, Ilya Kabakov, Viktor Pivovarov und Michail Černyšov.
Co-Autorin des 90minütigen Dokumentarfilms Spurwechsel (Gespräche mit Übersetzern aus dem Russischen ins Deutsche und umgekehrt), der erstmals auf der Frankfurter Buchmesse 2003 gezeigt wurde.

Gabriele Leupold, geb. 1954, Studium der Russistik und Germanistik, arbeitet als literarische Übersetzerin aus dem Russischen, u.a. von Ossip Mandel'štam, Boris Pasternak, Michail Bachtin, Vladimir Sorokin und Boris Groys.
Für ihre Übersetzungen erhielt sie 1997 das Stipendium der Dialogwerkstatt Zug und 2002 den Paul-Celan-Preis.
Co-Autorin des Films Spurwechse l (2003).

Eveline Passet, studierte Slawistik und arbeitet seither als Rundfunkautorin von Features, Essays und Hörspielen sowie als literarische Übersetzerin aus dem Russischen und Französischen. Sie übersetzte u.a. Daniel Pennac, Alfred de Musset und Aleksandr Kuprin.
Co-Autorin des Films Spurwechsel (2003).

Anna Schibarowa, geboren 1968 in Leningrad, Studium der Slawistik an der Universität in Tartu (Estland), war von 1995 - 2001 am Goethe-Institut St. Petersburg im Bereich Kulturprogramm tätig und arbeitet außerdem als Übersetzerin für Film, Theater und Ausstellungen.
Sie übersetzte aus dem Deutschen, u.a. Texte von Elfriede Jelinek, Jürgen Habermas, Hans-Ulrich Treichel und Peter Weibel.

Andreas Tretner, geboren 1959 in Gera, absolvierte ein Übersetzerstudium in Leipzig und war von 1988-91 Lektor für slawische Literaturen im Reclam Verlag Leipzig.
Er arbeitet seither als freier Übersetzer, Literaturkritiker und Journalist und übersetzte u.a. Viktor Pelewin, Vladimir Sorokin, Michail Kononow und Konstantin Waginow.
1998 erhielt er den Leipziger Buchpreis für europäische Verständigung (Förderpreis), 2001 den Paul-Celan-Preis.
Co-Autor des Films Spurwechsel (2003).


linx:



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Olga Radetzkaja _ _|
Spurwechsel _ _|
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