interfiction X (2003) filesharer values - Ökonomien des (Aus-)Tauschs _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ interfiction - archiv |
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abstracts+biobibs _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Michael Härdi abstract: Spiel mir das Lied von der Kopie Das gesharte File, welches zur Diskussion steht, ist kein einzelnes Objekt, sondern tritt immer als 'Vielheit' auf. Damit meine ich, dass Kazaa auf einer systemischen Erkenntnis beruht, und nur deshalb als Massen-Effekt wirksam werden kann. Mit der Software Kazaa finden sich eine Vielzahl von Erinnerungen wieder – und weil alles so schön beisammen ist, steigt die Bereitschaft, das eine oder andere File aus der eigenen Sammlung 'der Öffentlichkeit' freizugeben. Zugrunde liegt der Umstand, dass das Internet als 'Ort des Tausches' eine Alternative zum Musikgeschäft als 'Ort des Kaufs' geworden ist. Die geistige Ware ist geistig geworden, ist nicht mehr an Papier, Vinyl oder Plastik gebunden. Es kann also nicht mehr gegeben und genommen werden – all diese an den Gegenstand gebundenen Prozeduren des Urhebens, des 'Recht in Anspruch Nehmens' und des Vermarktens scheinen ihrer Grundlage beraubt zu sein. In unserer Kultur hat Musik auf den ersten Blick vor allen Dingen die Qualität der Unterhaltung – aber was bedeutet es, sich zu unterhalten? Erinnerungen wachwerden lassen – wie uns Kazaa das vorführt. Es kommt da eine kulturelle Haltung zum Ausdruck, die nicht an die Schrift gebunden ist, und die gerade dadurch so anziehend ist. Eine Haltung, wo das 'Erinnern' gleichwertig wird mit dem 'Besitzen'. bio:
Michael Härdi, geboren 14.5.1971 in Schaffhausen (Schweiz). Schulen in
Schaffhausen und Zürich.
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