interfiction XI/2004 trans:fictions. Übertragungen, Übersetzungen, Überschreitungen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ interfiction - archiv |
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konzept + c.f.p. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
interfiction XI/2004
Interdisziplinäre Workshop-Tagung im Rahmen des 21.
Kasseler
Transfer [lat.-engl. Übertragung, Überführung] Im Zusammenhang mit Medien wird der Begriff der Übertragung mit größter Selbstverständlichkeit benutzt. Vorzugsweise, um die Übermittlung einer Botschaft von einem Ort zum anderen zu bezeichnen: Denkbar schlicht und scheinbar neutral suggeriert er, die Basis-Tätigkeit des Mediums schlechthin zu beschreiben: Radio-Übertragung. Fernseh-Übertragung. Übertragung per eMail. File Transfer Protocol... Aber ist es wirklich so, dass Medien im Moment der Übertragung ihre Botschaft sind, ohne diese zu verändern? Oder verhält es sich eher umgekehrt, dass nämlich die Botschaft mit dem Medium verschmilzt und sich dessen Dispositiven unterwirft? Wenn dies der Fall sein sollte: Sind Übertragungsfehler und Störungen im System dann eine Chance, etwas mehr über Übertragungen zu erfahren? Können Interferenzen, lücken- oder fehlerhafte Übersetzungen von Codes, Artefakte produktive Potentiale entwickeln? Translation [lat.-neulat.] Was passiert überhaupt, wenn man die Botschaft eines Mediums in ein anderes übersetzt? Übertragungen von einem System auf bzw. in ein anderes setzen, so sollte man jedenfalls meinen, Kompatibilität voraus. Aber was steckt dahinter, wenn unter Medien- bzw. Netzbedingungen Systeme miteinander kompatibel gemacht werden, die ansonsten nur schwer aneinander anzuschließen scheinen bzw. deren Schnittstellen eher sorgsam verschleiert werden - wie beispielsweise die Systeme der "Kunst" und der "Ökonomie"? Welche Rolle spielen Medien in diesem Zusammenhang? Welche Vorteile verspricht eine "Zahlung in fremder Währung"? Lässt sich hier auch auf Lerneffekte hoffen? Mit welchen Reibungsverlusten ist bei Übersetzungs- und Übertragungsfehlern zu rechnen, die aufgrund von Inkompatibilitäten nicht zu vermeiden sind? Transgression [lat. Überschreitung] Das Stichwort "Inkompatibilität" weist nicht zuletzt auch darauf hin, dass Übertragungen Überschreitungen darstellen bzw. als solche wahrgenommen werden können: Wenn sie nämlich etwas in ein System einbringen, das in diesem System als Störung wirkt. Ob diese Störung nun als solche erkannt und gegebenenfalls abgewehrt wird oder nicht, ist wieder eine andere Frage – ebenso wie die, ob hierin ein Potential medialer Transfers gesehen und dieses nutzbar gemacht wird. So könnte es beispielsweise darum gehen, klandestine Strategien und Techniken der Übertragung zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen. Möglicherweise werden Irritationen aber auch begrüßt und vom System inkorporiert, um als Teil seiner selbst in ihm aufzugehen. So gesehen, könnte es sich als produktiver erweisen, wenn Überschreitungen – und die Differenzen, Brüche, Verschiebungen und Veränderungen, die sie in ein System eintragen – als solche kenntlich gemacht und wahrgenommen werden. "Die Grenze und die Überschreitung verdanken einander die Dichte ihres Seins: eine Grenze, die nicht überschritten werden soll, wäre nicht existent; eine Überschreitung, die keine wirkliche Grenze überträte, wäre nur Einbildung." Was bewirken Transfers von einem System in ein anderes System? Welche Auswirkungen haben sie auf das System, auf das etwas übertragen wird? Und wie wirken sie auf das System zurück, in dem sie ihren Ursprung haben oder zu haben scheinen? Wann werden Transfers als Transgressionen wahrgenommen? Worin liegen ihre Risiken und Nebenwirkungen? Und worin liegt ihr transformatives Potential? interfiction XI/2004- trans:fictions wird sich anhand von (Medien-)Theorien und (medialen) Praxen der Übertragung, Übersetzung und der Überschreitung mit Utopien und Realitäten von Transfers zwischen verschiedenen Feldern kultureller Produktion (Künsten, Wissenschaften, Medien, Politik) beschäftigen. Im Zentrum von interfiction steht auch in diesem Jahr wieder ein zweitägiges Workshop-Seminar, in dem die eingeladenen KünstlerInnen und TheoretikerInnen in Kurzvorträgen und -präsentationen Thesen und Projekte zum Thema vorstellen und gemeinsam diskutieren. Das Workshop-Seminar versteht sich als "Temporäres Labor", das am runden Tisch eine ausführliche Auseinandersetzung und einen intensiven Austausch der TeilnehmerInnen untereinander ermöglichen soll. Interessierte Gäste sind willkommen, jedoch ist hierfür eine Voranmeldung notwendig.* Verena Kuni [interfiction, http://www.interfiction.org] Hintergrund- und Programminformationen zum Kasseler Dokumentarfilm und Videofest über die Homepage des Filmladen Kassel e.V. unter www.filmladen.de/dokfest _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ top _ _ _ |
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