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Daheim im Netz: Gemeinsam statt Einsam? | "Kaum eine
Tätigkeit, die so solitär - wenn nicht solipsistisch - geartet ist
wie gerade das Tagebuchschreiben. Doch dann kam das Internet in die
Haushalte. Und kaum war das World Wide Web verfügbar, wurde 1995 auch
schon das erste Tagebuch ins Web gestellt. Das ist lange her. Heute
führen bereits Zehntausende von Jugendlichen und Erwachsenen Online-Tagebücher.
Tendenz steigend. Dabei scheint doch eigentlich nichts paradoxer,
als ausgerechnet das private Tagebuch im Netz einem Millionenpublikum
zu präsentieren." (Nicola Döring:
<Vom solitären Tagebuchschreiben zur Online Journaling Community.
Das Wunder einer netzbasierten Gemeinschaftsbildung von Einzelgängern>)
Exhibitionismus,
Grössenwahn, Vereinsamung? | "Hören wir endlich auf, zu lesen
und zu schreiben und die Geschichte immer wieder zu wiederholen, und
fangen wir an, gemeinsam zu Schreib/Lesern zu werden, unsere kulturellen,
mentalen, diskursiven Wissenssysteme zu verknüpfen ... und das Internet
als einen interkulturellen, intertextuellen Diskursraum zu benutzen!"
(Heiko Idensen: <Inter-, hyper-, open- / Text, net, Aktion.
Schnittstellen und Fluchtlinien virtueller Text- und Theoriearbeit
im Netz> - http://www.hyperdis.de)
Wer schreibt?
Wer spricht? | "Writing Desire repräsentiert und praktiziert
gleichzeitig die Kommunikation von Begehren zu einer Zeit, wenn Phantasien
frei werden und in ihrer codierten, textualisierten, entkörperlichten
Art das Kabelnetz bereisen können ... Writing Desire verbindet die
Kreation romantischen Begehrens durch die Schrift mit der Produktion
von Begehren in der Konsumkultur und schaut sich die Kapitalisierung
dieser Beziehungen im Internet etwas genauer an." (Ursula Biemann:
<Writing Desire>)
Du bist nicht allein (Aber: Nur einer kann gewinnen!) | "Warum
ist diese Show von Endemol so erfolgreich? Weshalb gibt es sie? Wie
funktioniert sie? .. Was ist neu an diesem Format? ...Wer schaltet
noch wirklich ab? ... Wie baut man seine eigene Realität?" (Anders
Turge Lehr: <"Press button for reality!" Einführung in die Medienwirklichkeit
von Morgen am Beispiel der beliebten Realitiy-Soap Big Brother>)
Man wird vielleicht
einmal in Massen schreiben, denken, handeln (Novalis) | "Man
kann nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist. Manchmal, wenn man
ganz allein ist, muss man sich verdoppeln können, sein Vaterland verraten
oder eine zweite Nationalität annehmen, das heisst: wirklich doppelt
sein können... Das Interessante am Internet oder am Websites machen
oder dergleichen liegt darin, dass man mit anderen die Möglichkeit
teilen kann, an zwei Orten gleichzeitig zu sein." (Sebastian Luetgert:
<Man kann
nicht viel machen, wenn man nicht zwei ist....> - http://www.rolux.org)
Wir sind
schon ganz schön viele - jetzt müss(t)en wir nur noch zusammenkommen
| "Die Legenden um Gegenöffentlichkeits- und Parallelweltinduzierte
Alternativkollektive 'im' Netz, die mit gesellschaftskritischem, also
-teilendem Anspruch ihre eigenen Zentren bilden, zeitigen ihre Geschichtsschreibung.
Aber wo werden diese Gruppen abgebildet auf der 'Internetgeografie'?
Wie umgehen, mit der 'power axis of differentiation' der Subjekte
und der Gruppendynamik? Warum sie orten im System der Aufmerksamkeitsökonomie?
Was ist diese an den 'Markt der Contents' drängende intellektuelle
Action?" (Matze Schmidt: <Die
Story vom undergroundserver> - http://www.undergroundserver.de)
Von der
Bindungstheorie zur Netzpraxis | "Was ist virtuell an einer
Gemeinschaft? Sind nicht alle Gemeinschaften virtuelle? Müssen sich
auch die hier unterstellten 'realen' Gemeinschaften nicht immer wieder
durch Aktualisierung ihrer potentiellen Möglichkeiten realisieren?...
Der Titel 'Temporäre Arbeitsgemeinschaften' suggeriert, dass diese
durch 'kleine Medien' gestützen 'virtuellen Gemeinschaften' a) immer
durch einen thematischen Focus verbunden sind und b) oft zeitlich
begrenzt an einem physischen Ort zusammenkommen, um konkrete Projekte
durchzuführen." (Inke Arns: <Temporäre Arbeitsgemeinschaften
(TAGs): Von der Utopie zum Pragmatismus> - http://colossus.v2.nl/syndicate)
Das Tun,
was zu Tun ist: Eine Einladung zum Tanz | "http://widerstand.netbase.org
- http://www.government-austria.at
- http://www.volkstanz.net"
(Marie Ringler: <In Österreich ist nichts
normal!> - http://mediaspace.t0.or.at)
Widerstand
macht Freude | "Clan ist ein Prinzip der Gemeinschaftsbildung
in virtuellen Aktionsräumen, das auf der Handlungsfähigkeit in einem
schismongenetischen System beruht. Die TeilnehmerInnen formen Gruppen
von temporären Kollaborateuren mit dem Ziel einer gemeinsamen Erfahrung
von Aktivität und Hedonismus... Solche 'minor media-Gruppierungen
sind Separationisten in einem positiven Sinn." (Margarete Jahrmann:
<CLAN - LAN - WAN. Online Power Domains und Minor Media Operations>
- http://www.mexiko.silverserver.co.at/m/s.html [?])
Handlungsräume oder Handelsräume? VerHandlungssache! | "Ausgangspunkt
des Projekts ist die Frage nach der Position und dem Aktionsradius
von KünstlerInnen und KulturproduzentInnen in der (Medien-)Gesellschaft
als einer kapitalen Arena der Repräsentation. Dabei geht es nicht
nur um eine Bestandsaufnahme und kritische Befragung des Rollen- und
Selbstverständnisses der Akteurinnen ..., sondern auch um die Analyse
der Strukturen und Effekte, die diese Felder produzieren... Zugleich
gilt es zu fragen, welche individuellen und kollaborativen Strategien
in Theorie und Praxis zur Verfügung stehen." (Verena Kuni: <panem@circenses>
- http://www.kunst.uni-mainz.de/~kuni/panc.htm)
Gemeinschaftsarbeit
am Betriebssystem | "Im Zentrum des Projektes 'MoneyNations'
stand die kulturell wie ökonomisch argumentierte Verschärfung der
Grenzpolitik Westeuropas nach Zentral- und Südosteuropa und die damit
einhergehende Zunahme an rassistischen Diskriminierungen für Nicht-EUropäerInnen.
'MoneyNations' wurde über die Vernetzung mit verschiedenen Mailinglisten
möglich und baut auf eine längerfristige Auseinandersetzung über die
Struktur eines suprastaatlichen KorrespondentInnen Netzwerkes auf
... Die Auseinandersetzungen der unterschiedlichen AkteurInnen aus
verschiedenen Wissensbereichen innerhalb des Projektes verdeutlicht
die Möglichkeit, suprastaatliche Kommunikations- und Widerstandsformen
ebenso wie neue Produktionszusammenhänge für KulturproduzentInnen
jenseits der jeweiligen Stigmatisierung als 'französisch', 'bulgarisch',
'deutsch', 'rumänisch', 'türkisch' etc. etablieren zu können." (Marion
von Osten: <Das
MoneyNations-Netzwerk> - http://www.moneynations.ch)
Technologien
des Geschlechts | "Es fiel auf, dass auf 'nettime' und anderen
Netzkulturlisten sehr wenige ihre Texte und Arbeiten publizierten.
Es stellte sich die Frage, ob Frauen auch im Internet, das ja als
Medium der Befreiung von Körperlichkeit und Geschlecht angetreten
ist, anders kommunizieren als Männer. FACES soll ein Umfeld bieten,
in dem sich Frauen wohl fühlen und ohne Scheu ihre Arbeiten und Texte
veröffentlichen und medien- und genderpolitische Fragen diskutieren
können ... FACES übernimmt auf unspektakuläre Weise eine wichtige
Aufgabe bei der Verteilung der Ressourcen innerhalb der weiblichen
Netzkultur-Community" (Vali Djordjevic / Diana McCarty: <FACES>
- http://www.rpi.edu/~huffman/faces.html)
Netzwerken
als schöne Kunst betrachtet | "SCART ist eine hybride virtuelle
figur, die sich im grenzbereich zwischen kunst und wissenschaft situiert
... SCART ist die frage nach formen des denkens und handelns und nach
möglichen künstlerischen strategien im zeitalter von MTV, der 'mediatisierung_technisierung_visualisierung'
... SCART betreibt epistemologisches sampling und kritisches intervenieren
... SCART ist ein bild für das denkauge ... SCART ist ein projekt,
ist ein prozess ..." (Regula Burri: <SCART> -
http://www.scart.org)
Netze,
Netze, Netze | "Bei 'Log.In' geht es mehr um das Verhalten
innerhalb von Netzwerken, die durch die neuen Medien entstehen, um
Leben und Handeln in einem zunehmend dynamischen Umfeld ... insofern
stellt sich im Bezug auf die Kunst weniger die Frage, wie 'interaktiv'
die Werke sind, sondern wie Kunst grundsätzlich mit eben dieser immer
dynamischeren Welt umgeht. Gefragt wird nicht nur: Wie wichtig ist
eine aktive Beteiligung, um überhaupt ein 'Werk' entstehen zu lassen,
sondern auch: was machen 'Internationale Stadt' und 'Digitale Stadt',
wenn das Reihenhaus in der Online-Community längst eine Standard-Dienstleistung
e-kommerzieller Anbieter geworden ist?" (Matthias Klos: <Log.In>
- http://www.log-in.nu)
Vernetzung
ist schön. Macht aber auch ganz schön viel Arbeit...
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