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Call for Papers and Projects
Aufruf zur Einsendung von Diskussionspapieren und Vorschlägen für
Vortrags- und Projektpräsentationen
Es ist leicht, (s)ein Zuhause im Cyberspace zu finden. Und es muss
auch nicht immer eine Homepage sein, die als Eigenheim mit Schau-Fenster
zur grossen weiten Welt des WWW fungiert. Für viele NetznutzerInnen
sind Mailinglisten und Chatlines ebenso wie MUDs, MOOs oder die Marktplätze
sogenannter digitaler Städte nicht nur ein Kommunikationsort unter
anderen, sondern längst schon zu einem wichtigen sozialen Umfeld geworden.
Wenngleich das Internet nach wie vor den Zweck erfüllen kann, bereits
existierende Communities miteinander zu vernetzen, so haben sich umgekehrt
auch über das Internet und seine Dienste inzwischen die unterschiedlichsten
Netzwerke und Netzgemeinschaften gebildet. Während sich einige von
diesen nur über das Medium Internet definieren bzw. lediglich innerhalb
des Mediums existieren, geht es anderen explizit um eine Rückbindung
an die "reale Lebenswelt" - wobei das Spektrum von der schlichten
Kontaktaufnahme über die Bildung von aktiven Sozial- und Arbeitsgemeinschaften
bis hin zur gezielten Suche nach Strategien für gesellschaftliche
und politische Handlungsfähigkeit dies- wie jenseits der Interfaces
reichen kann.
Allerdings gilt es mit Blick auf das Internet nicht nur zwischen technologischer
und sozialer Vernetzung, zwischen Netzwerk und Netzgemeinschaft zu
unterscheiden, die ihrerseits wiederum - dem jeweiligen Selbstverständnis
entsprechend - höchst unterschiedlich strukturiert sein können und
ebenso unterschiedlich funktionieren. Darüberhinaus stellt sich die
Frage, wie und unter welchen Voraussetzungen Handlungsfähigkeit innerhalb
von Netzwerken und Netzgemeinschaften entstehen - und, falls dies
intendiert ist, auch über diese hinaus in einem gesellschaftlichen
Umfeld wirksam werden kann.
Im Rahmen von interfiction VII: interfictions@home sind TheroetikerInnen
und PraktikerInnen aus verschiedenen Bereichen der Netzkultur, darunter
Mitglieder und VertreterInnen verschiedener Netzwerke und Netzgemeinschaften
eingeladen, zu einer dreitägigen Veranstaltung mit (öffentlichen)
Vorträgen und einem (geschlossenen bzw. nur über persönliche Anmeldung
zugänglichen) Workshop-Seminar zusammenzukommen, um auf der Basis
ihrer Erfahrungen und vor dem Hintergrund aktueller theoretischer
Überlegungen die Frage der Handlungsfähigkeit (")virtueller(") Gemeinschaften
im Spannungsfeld von Netzutopien und (Netz-)Realitäten zu diskutieren.
Im Vordergrund stehen dabei Austausch und Diskussion der TagungsteilnehmerInnen
untereinander. Präsentationen und Vorträge im Rahmen des Workshop-Seminares
(Freitag, 17.11.2000 und Samstag 18.11.2000) sollten daher eher auf
die prägnante und präzise (gerne auch provokante) Formulierung zentraler
Thesen setzen denn durch aufwendige Nutzung von Technik und/oder zeitliche
Extension beeindrucken. Um genügend Raum für intensive Diskussionen
zu lassen, sollten Beiträge eine Dauer von 20 Minuten (Näherungswert)
nicht überschreiten. Auch kürzere Thesenpapiere und Handouts/Diskussionsvorlagen
sind daher herzlich willkommen. Daneben besteht die Möglichkeit, sich
im Rahmen des Eröffnungsabends von interfiction VII: interfictions@homezusätzlich
zu einem Beitrag im Workshop-Seminar mit eine(n) öffentliche(n) Präsentation/Vortrag
zu beteiligen.
Wie in den voraufgegangenen Jahren versteht sich auch interfiction
VII: interfictions@home als eine Fachveranstaltung "von Interessierten
für Interessierte". Dazu gehören wie immer auch die interfiction VII-üblichen
Konditionen. Seiner finanziellen Ausstattung entsprechend kann der
Filmladen Kassel e.V. den interfiction VII-TeilnehmerInnen freie Unterkunft
und eine Erstattung der Fahrtkosten (entspr. Bahnfahrt 2. Klasse/BC),
ansonsten aber keine Honorare anbieten (mit Ausnahme der Abendvorträge/-präsentationen,
für die ein kleines Budget zur Verfügung steht). Dafür sind - geht
man von den bisherigen interfiction VII-Veranstaltungen (1995-1999)
aus - eine gute Seminaratmosphäre mit spannenden und intensiven Beiträgen
und Diskussionen sowie ein interessanter "Rahmen" (das Kasseler Dokumentarfilm-
und Videofest mit korrespondierenden Themenprogrammen und internationalen
Beiträgen, die Einblick in die aktuelle Film- und Videoproduktion
geben) garantiert. Wie im vergangenen Jahr wird es im Vorfeld eine
elektronische Vernetzung der TeilnehmerInnen in Form einer (geschlossenen)
Mailingliste geben, über die ein regelmässiger Info-Newsletter verschickt
und der Austausch der Beteiligten über Struktur und Inhalte des Workshop-Seminares
usw. ermöglicht wird.
Vorschläge für Diskussionspapieren, Vortrags- und Projektpräsentationen
können ab sofort in Form eines Abstracts (von ca. 1.500 -3.000 Zeichen
Umfang) in elektronischer Form (als Attachment im doc- oder rtf-Format
für PC/DOS oder im Mailbody) eingereicht werden, Deadline ist der
15. 07. 2000.
Kontakt und Information / Adresse für Einreichungen:
interfiction VII: interfictions@home
c/o Verena Kuni M.A.
Schulstrasse 26
D-60594 Frankfurt/M.
T./F.: 0049-(0)69-616815
kuni@mail.uni-mainz.de
oder
kuni@filmladen.de
Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Filmladen Kassel e.V.
z. Hd. Gerhard Wissner / Wieland Höhne
Goethestr. 31
D-34119
Kassel T.: 0049-(0)561-70764-0
F.: 0049-(0)561-70764-41
dokfest@filmladen.de |
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