Anne Gräfe & Ellen M. Wagner

VIRUS ALS METAPHER
Anne Gräfe und Ellen Wagner beschäftigen sich mit der Konjunktur der metaphorischen Verwendung des Begriffes „Virus“ in der divers sich zeigenden Schnittmenge von politischen und künstlerischen Ausdrucksformen. Aus der Politik- bzw. Kunstwissenschaft kommend, werden die beiden im Gespräch die problematischen Aspekte der Metapher vom „Viralen“ in gesellschaftspolitischen und künstlerischen Diskursen erläutern, ebenso aber mögliche produktive Potentiale dieser Bildlichkeit erörtern. Dies soll nicht zuletzt im Rückgriff auf künstlerische Positionen (Melanie Gilligan: Popular Unrest; Stanya Kahn: Don’t Go Back to Sleep) geschehen, die „dem Viralen“ solche Bilder abgewinnen, welche der Komplexität der Gemengelage zwischen biologischen und gesellschaftlichen Dynamiken gerecht zu werden suchen, statt „den Virus“ zum leicht instrumentalisierbaren Schlagwort geraten zu lassen.

Anne Gräfe ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Philosophie – Ästhetische Theorie an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie arbeitet an einer Dissertation zur Langenweile in der Gegenwartskunst. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ästhetik u.a. auf den Theorien ästhetischer Erfahrung, der Ästhetisierung der Lebenswelt und der Kunst der Moderne und Gegenwart, im Bereich der Politischen Theorie u.a. auf den Theorien der Demokratie, der Masse, dem Allgemeinen und der Biopolitik, sowie im Bereich der Kultursoziologie auf den Kultur- und Subjekttheorien sowie der Wissenschaftskritik.

Ellen Wagner lebt und arbeitet in Frankfurt und Offenbach am Main als freie Autorin und Kuratorin. Texte von ihr erschienen u. a. auf dem Artblog Cologne und in Springerin. Nach ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg schrieb sie ihre Dissertation zu Künstlerischen Strategien der Mimikry in der Post-Internet Art an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach a. M. Sie ist Direktorin des Offenbacher Kunstvereins mañana bold.

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