media playgrounds
Kunst-vermittlung und Kunst-outsourcing in der medienpädagogischen Institution
Ich versuche ein Resumee von 6 Jahren geförderter Kunst- und Kulturschiene beim Freien Radio Wien, sowie darüberhinaus im Rahmen von europäischen Vernetzungen mit vergleichbaren Institutionen, etwa Offenen Kanälen (Radio und TV), privaten Medieninitiativen und medialabs.
Im Vergleich zu den Möglichkeiten der öffentlich rechtlichen bieten die “self-made media” eine enorme Toleranz für Experimente: Rum-spielen mit Alltagsmedien beinahe ohne jeden Erfolgsdruck, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Absicherungen (weder Deutschlandradio noch ORF könnten sich zB. in ihren Radiokunst-Sendefenstern leisten, völlig unbekannte Künstler/innen zu bringen).
Bei entsprechender Schwerpunktsetzung seitens der Organisator/innen sind die kleinen lokalen (community orientierten) Medien mit offenem oder teilweise offenem Zugang schon im Ausgangspunkt ein Tummelplatz profesioneller und nichtprofessioneller Kreativer. Motive der geförderten Kunst- und Kulturschiene bestanden darin: besonders gelungene Spielereien herauszustreichen und zu unterstützen; im Medium aktiven Künstler/innen bei ihren Experimenten finanzielle und logistische Mittel zur Verfügung zu stellen und Künstler/innen von ausserhalb des community-Mediums einzuladen mit der Thematik zu arbeiten.
Neben Beispielen gelungener Vermittlung von professioneller Kunst und dem Kreativ-Spielplatz-Charakter von community media (resonancefm.com / london; grenouille888.org / marseilles; radia.fm etc) bleiben eine Reihe offener Fragen/Probleme zu diskutieren: etwa die Gefahr eines Outsourcings der experimentellen / kreativen Situation in eine art sub-Kunstbetrieb; latenter Hang zum Dilettantismus und geringe Anbindung an Traditionen und Diskurse.
Aktuelle Projekte:
https://intimacy.o94.at/
https://mediasculptures.o94.at/
https://f-a-c-t-s.org/