Der grüne Punkt in der Kunst
zu sampling, cut-and-paste und aggregatzuständen die götter (oder musen) von außen aus dem weltall getrennt halten
In der antiken Vorstellung wird die Idee, das Denken und folglich das Kunstwerk nicht selbst entwickelt, sondern von Göttern (oder Musen) von Außen eingegeben. Diese Vorstellung eines genialischen, göttlichen Impulses beherrscht bis heute in verschiedenen Aggregatzuständen die kulturpessimistische Debatte. Die postmoderne Kunstformen werden als unkreativ, unsinnlich oder gar als affirmative Verdoppelung der Umwelt beargwöhnt, was zu teilweise haarsträubenden Selbstbeschränkungen in der Wahl des künstlerischen Mediums führt.
Doch wie soll ein Künstler seine alltäglichen Wahrnehmungen, zu denen selbstverständlich auch die omnipräsente Welt der Warenanpreisung, des Internets und des TV-Spektakels gehören von „wahrhaftiger“ Inspiration trennen?
William S. Burroughs, der soweit ging, selbst der Sprache zu mißtrauen, die er für ein Virus aus dem Weltall hielt, entwickelte die Technik des Cut-Ups um sich von der Semantik zu befreien. Genau diese Technik des Cut-Ups führte jedoch Jahrzehnte später zum Sampling, Cut-and-Paste und dem Musikgenre ‚Plunderphonics‘, der selbstreferentiellsten und anti-essentialistischsten Kulturtechniken ever.
Ich möchte in meinem Vortrag zeitgenössische Formen des Kunstrecyclings vom Berliner ‚Maler‘ Blaise Vincent und seiner Wiedergeburt als Darko Maver bei 01.org, über das Webprojekt aftersherrielevine.com bis zum zynischen Softwareprojekt logohallucination.com von Christophe Bruno vorstellen und die Frage stellen, was eine ursprüngliche Inspiration eigentlich sein soll und wem ein solches Modell dient.
2007 „Culture Jamming – Media Actionism In The 21st Century“
2007 „Inoshiro“ – Cyberpunk-Sexy-Short Film
2008/09 „Verkaufen Ist Wie Liebe“ (AT)
www.nitewalkz.de
www.culture-jamming.de
www.realvinylz.de
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