Martin Schmid
binär-barocke Gebetskomplexe
Wir finden uns in einem kapellenartigen Raum wieder. Es handelt sich um das Schaltzentrum des Bordrechners. Ein Gegenstand mit Display, auf dem man die Schriftzüge 'Holy Bibel' erkennen kann, wird ausgestöpselt. Der Stecker findet einen neuen Platz im Unterarm einer Androidin. Auf diese Weise ist es ihr möglich mit dem Rechner der Raumstation zu kommunizieren und diesen zu manipulieren. Neben ihr sitzt eine geklonte Frau. Durch das spezielle Verfahren, das bei ihrer Verdoppelung verwendet wurde, trägt Sie aus Mensch und Alien gekreuzte Gene in sich. Dieser kurze Ausschnitt aus Alien4 könnte für den Vortrag so grundlegend sein wie der entwendete Brief von E.A. Poe für den Psychoanalytiker Lacan. Wenngleich diese Episode immer im Hintergrund schwelt, werden wir uns von einer anderen Seite annähern, nämlich aus einer speziellen kunstgeschichtlichen und kunsttheoretischen Betrachtung von Binärität und ihren Folgen. Unsere ersten Schritte erfolgen im Barock, nachdem wir aus Asien gekommen sein werden.
Nachträgliche Aussichten:
Teaser:
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Studium der Ökonomie in Stuttgart/Hohenheim. Ausbildung zum Steinbildhauer. Studium der freien Kunst an der HfbK Hamburg bei Bernhard J. Blume. Dozenturen in Computerästhetik. Verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im Künstlerhaus Stuttgart; Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen; Contemporary Fine Arts, Berlin; Galerie Daniel Buchholz, Köln. Mitherausgeber der Kunstzeitschriften 01/60 und Isotrop. Martin Schmid arbeitet in einer Malereitradtion. Sein Medium ist der Rechner womit er Ausdrucke anfertigt. Diese diagrammhaften Bilder werden raumbezogen appliziert. Seine Arbeit thematisiert u.a. Binärität und neobarocke Phänomene. Er verfasst theo-poetische und narrative Texte. Martin Schmid lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg. |