Manuel Bonik Abweichende Determination - Ansätze zu einer Turing-Taxonomie "des" Fehlers Wort und Sache "Fehler" bilden nicht nur in der Alltagssprache ein weites Feld. Versuche zu präzisieren führten in den Geisteswissenschaft etwa vom bürgerlichen Bildungsroman ("Durch Fehler lernen") zu Sigmund Freuds "Fehlhandlungen" und in den Ingenieurswissenschaften etwa zu Claude Shannons "Theory of Communication". Wo bei Freud Fehler stets einen (versteckten) Sinn haben, gelten sie bei Shannon als sinnloser, allerdings notwendig existenter und quantifizierbarer Faktor in einem rein syntaktisch betrachteten Zeichenfluß. Chancen, hier zu einer befriedigenderen Taxonomie zu kommen, liegen vielleicht in neueren wissenschaftlichen Ansätzen und im besonderen in der sogenannten "Computertheorie des Geistes". Im Hinblick auf "Kunstfehler in/als Medien" seien zur interfiction IX (2002): arteFaction! ein paar Ideen vorgestellt, die sich von einer automatentheoretischen Deutung von Gestaltphänomenen herleiten.
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Mit Fred Jaeger veröffentlichte er von 1993 bis 1997 die Künstlerzeitschrift "schrift - für künstliche und künstlerische intelligenz", mit Oswald Wiener und Robert Hödicke 1998 das automatentheoretische Lehrbuch "Eine elementare Einführung in die Theorie der Turing-Maschinen" (Springer-Verlag, Wien / New York). Texte über Kunst, Musik und Computer in u.a. flash art, Kunstforum, material (Zürich), Sonntagszeitung (Zürich), spiegel online, stern, Süddeutsche Zeitung, VOGUE. Die 5. Ausgabe von Boniks Künstlerzeitschrift 01 erschien 2000 als Kooperation mit Undine Goldberg und 100 internationalen Künstlern und Kuratoren zum Thema Kunst und Mode: Millefleurs.ORG. 2001 mit Joulia Strauss NightAcademy.Org , ein nach dem Alphabet konzipiertes Künstler-Broadcast-Format (Radio, Streaming, interaktives TV). 2001/02 artist in residence am codelab im Podewil, Berlin. 2002 Gründung der travellab associates (http://travellab.net ), seither zahlreiche Projekte (http://www.travellab.net/tl_timemap.html), darunter die sound+vision performance "The Return of the Think Thing", uRBAN sEX aTTAC (Kuratierung mit Mic Mikina) in Vorbereitung auf 01 SEX (in Kooperation mit Noritoshi Hirakawa, Elke Krystufek und Mic Mikina), Gründung von ICECA (Initiative for Cultural Exchange and Computer Arts) in Kooperation mit dem Chiang Mai University Museum, Thailand. Diverse Vorträge zu Kunst und Epistemologie, so zuletzt etwa über "Individual- und Kollektivkunst" im Rahmen von The Arts of Networking an der UdK Berlin (http://www.travellab.net/kollektiv.htm). Zum Thema "Fehler" bereitet Manuel Bonik eine Dissertation vor sowie, zusammen mit Christoph Doswald, eine umfangreiche Ausstellung |