interfiction XIII/2006
prosumer culture(s)
DIY-Produktion in einer Arena des Konsums
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23. Kasseler
Dokumentarfilm- &
Videofest


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Steffi Weismann


abstract:

"to be involved" -
führt ein kleines Produktionsbudget vermehrt zu interaktiven Performance-Konzepten?

Ich arbeite seit einigen Jahren in Produktionszusammenhängen, die als Präsentationsformat häufig den Live-Auftritt vor einem Publikum beinhalten. Das können Musikperformances, Videokonzerte, Doku-Shows, Performance-Lectures oder andere Formen von Live-Kunst sein. Im Zusammenhang mit dem DIY-Thema ist mir aufgefallen, dass sich auf Grund der zunehmenden Low-Budget-Produktionen bestimmte Arbeitsweisen in letzter Zeit viel mehr durchgesetzt haben als andere. Es wird zum Beispiel immer unrealistischer, mit einer Gruppe von mehr als sechs Personen länger als 4 Wochen für einen Auftritt arbeiten zu können, oder für eine grosse Gruppe ein Gastspiel im Ausland finanziert zu bekommen. Das führt unter anderem dazu, dass man sich im Vorfeld überlegen muss, wie der Mangel an Probenzeit oder die eingeschränkte kreative Mitarbeit der KollegInnen wieder wettgemacht werden kann. Es soll natürlich möglichst wenig kosten, aber man möchte sich selbst und andere auch nicht ausbeuten. Wie kann das gelingen? Welche Arten von kreativen Tauschbörsen entstehen dadurch?

Ich möchte verschiedene Projekte und Arbeitsmethoden vorstellen und diskutieren, die mit einem Minimum von "bezahlter Arbeit" auskommen, jedoch einen grossen Anteil an Interaktion und Austausch anbieten.

Als konkretes Beispiel werde ich einen Ausschnitt aus meiner Performance "Calling Victoria" zeigen, bei der ich mit einer künstlichen Dialogpartnerin (Computerstimme) über ein Spracherkennungsprogramm kommuniziere.


bio:

Steffi Weismann, geb. 1967 in Zürich, lebt seit 1988 in Berlin und studierte Bühnenkostüm, experimentelle Musik, Performance und Videokunst an der Hochschule der Künste Berlin.
Neben ihren Auftritten im Performance-Kontext und ihren Konzerten mit dem Maulwerker-Ensemble, ist sie in letzter Zeit als Video- und Medienkünstlerin oder auch Komponistin präsent geworden (bei Maerzmusik Berlin 05, Forum Hören Köln 06, Festival sonambiente Berlin 06, Tesla Berlin, Lem-Festival Barcelona u.a.).
Sie arbeitet häufig an Konzepten mit interaktiven Elementen und Dialogen. Seit einigen Jahren steht sie im intensiven künstlerischen Austausch mit zeitgenössischen KomponistInnen und pflegt den Berliner Produktionszusammenhang FERNWÄRME als Basis für selbstorganisierte Forschung und Weiterbildung in den "Performing Arts".


linx:

www.steffiweismann.de
www.fernwaerme-berlin.net



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